+++Rassistisches und antisemitisches Flugblatt in OldenburgDonnerschwee verteilt +++ Jens Malte Hillers Teil des „Kameradschaftlichem Sanitätsdienst Nordland“- oder wie man den Bock zum Gärtner macht +++ Oldenburger Nazi-Bruderschaft beim Rechtsrock in Themar +++
Rassistisches und antisemitisches Flugblatt in Oldenburg-Donnerschwee verteilt
Vermutlich in der Nacht vom 01.09.2017 auf den 02.09.2017 wurde im Oldenburger Stadtteil Donnerschwee ein rassisisches und antisemitisches Flugblatt verteilt. Inhaltlich strotzt der doppelseitig bedruckte Flyer nur so vor menschenverachtendem Gedankengut. Schon der Titel, „Zur Ausländerplage: RAUS MIT IHNEN!“, lässt kaum Spielraum für Interpretation über die Intention der unbekannten Autor*innen. Bei offenem Rassismus bleibt es jedoch nicht, stattdessen wird im weiteren Verlauf des Textes mit Zurhilfenahme zahlreicher antisemitischer Verschwörungstheorien versucht, Stimmung gegen Geflüchtete zu machen.
Verantwortlicher im Sinne des Presserechts ist der Holocaustleugner, Reichsbürger und das ehemalige Verdener NPD-Ratsmitglied Rigolf Hennig. Der mittlerweile über 80 Jahre alte Hennig wurde erst im diesen Jahr zu anderthalb Jahren Gefängnis wegen Volksverhetzung veurteilt.
Verantwortlich für den rassistischen und antisemitischen Flyer: Rigolf Hennig aus Verden, hier bei einer Veranstaltung der notorischen Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck am 27.08.2016
Foto: recherche-nord
Über Hinweise bei Sichtung dieser oder ähnlicher Flyer oder Beobachtungen von Personen, welche diese verteilen, würden wir uns freuen.
Jens Malte Hillers Teil des „Kameradschaftlichem Sanitätsdienst Nordland“- oder wie man den Bock zum Gärtner macht
Mit dem „Kameradschaftliche[n] Sanitätsdienst Nordland“ ist ein neuer Neonazi-Sanitätsdienst in der Region entstanden. Aufgetreten ist der Dienst bisher beim medial viel beachteten Rechtsrock-Festival in Themar am 15.07.2017 und dem Rudolf-Hess-Marsch am 19.August 2017 in Berlin. Mit dabei: Jens Malte Hillers. Über die Gründe, warum der gewaltätige Wilhelmshavener Neonazi sich ausgerechnet dem Sanitätsdienst verschrieben hat, kann nur spekuliert werden. Tatsächlich ist Jens Hillers bisher eher mit einem anderen politischen Aktivismus in Erscheinung getreten – so versuchte er beispielsweise zusammen mit einem anderen Neonazi im Rahmen eines Wilgida-„Spazierganges“ einen Antifaschisten zu überfahren. Bei einer Kundgebung der neonazistischen „Aktionsgruppe Weser-Ems“ sprang er über eine Absperrung um Gegendemonstrant*innen zu attackieren.
Jens Malte Hillers als Demo-Sanitäter während eines Aufmarshs für den Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess am 19.08.2017 in Berlin
Foto: Oskar Schwartz
Oldenburger Nazi-Bruderschaft beim Rechtsrock in Themar
Ende Juli 2017 fanden im thüringischen Themar zwei Großevents der neonazistischen Musikszene statt. Auf dem Grundstück eines AfD-Mitglieds fanden sich ca. 1000 Neonazis zu einem Konzert zusammen. Unter ihnen auch Oldenburger Mitglieder der sogenannten „Bruderschaft“ „Blood Brother Nation“. Organisationsstruktur, Kleidungsstil und Habitus erinnern dabei an die bekannten „Outlaw“-Motorradclubs. Die Neonazis verbinden hier Führerprinzip, Männlichkeitskult, Härte und Gewalt mit neonazistischer Ideologie.
Die Oldenburger Mitglieder von „Blood Brother Nation“ haben zum Teil schon Karrieren in ähnlichen Clubs wie „Nordic12“ oder im neonazistischen Kameradschaftsspektrum hinter sich. Mittlerweile bewegen sie sich vor allem im neonazistischen Musikmilieu und pflegen europaweite Kontakte.
In der Bildmitte in weißer Kutte: Marcel Kasbera aus Oldenburg-Bürgerfelde
Foto: Lukas Beyer
Rechts im Bild: Julian Klein aus Oldenburg
Foto: Lukas Beyer