„Expertenwissen“ vom Ex- „Reichsumweltminister“

Die Oldenburger Verschwörungsszene rund um die Veranstalter_innen und Teilnehmer_innen der Oldenburger „Friedensmahnwache“ drängt immer mehr an die Öffentlichkeit. Eine Infoveranstaltung fand bereits statt – eine andere folgt am Samstag, 20.September in Oldenburg – mit einem „prominenten“ Redner.


Rund 50 Personen besuchten am letzten Mittwoch einen verschwörungsideologischen Vortrag in Oldenburg

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„Besseres Oldenburg“ – Blinder Hass und stumpfe Parolen

Seit dem Farbanschlag auf den jüdischen Friedhof in Osternburg ist von Seiten der Oldenburger Neonaziszene viel passiert. Unter anderem kam es zu weiteren Sprüh- und Aufkleberaktionen, aber auch zu konkreten Bedrohungen gegen Andersdenkende bis hin zum Aufruf zum Mord. Der folgende Artikel fasst die aktuellen Ereignisse und handelnden Neonazistrukturen in einer unvollständigen Übersicht zusammen.

Außenwirkung und Aktivitäten

Seit dem Anschlag auf den jüdischen Friedhof kam es kontinuierlich zu Aktivitäten der Neonazis aus dem Umfeld der „Kameradschaft Oldenburg“ . Regelmäßig wurden Aufkleber mit neonazistischen Inhalten verklebt, vor allem in den Oldenburger Stadtteilen Osternburg und Kreyenbrück, aber auch im Bahnhofsviertel und in Donnerschwee sowie in der Kleinstadt Rastede (Landkreis Ammerland). Außerdem beteiligten sich drei Oldenburger Neonazis am Naziaufmarsch in Magdeburg am 18.01.2014 und provozierten während einer Stadtratssitzung im PFL.


Aufkleber der „Kameradschaft Oldenburg“ am Bahnhof in Rastede

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Update zu den Farbschmiereien

Gestern Abend wurde eine 32jährige, polizeibekannte Person am Marschweg von der Polizei gestellt. Dort, und an der Helene-Lange-Schule, wurden massiv Hakenkreuze und Graffittis mit nationalsozialistischem Bezug festgestellt. An Kleidung und Händen wurden Farbreste gefunden.

Da es sich um die gleichen Symbole handelt, wie am jüdischen Friedhof und an den Häuserwänden in Osternburg in den letzten drei Wochen, dürfte es sich um den selben Täter handeln.

Quelle

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Erneuter Angriff auf den jüdischen Friedhof in Oldenburg-Osternburg

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Bereits zum zweiten Mal seit 2011 wurde der jüdische Friedhof in der Dedestraße in Oldenburg-Osternburg Ziel einer neonazistischen Attacke.

In der Nacht zu Sonntag, 24.11.2013 wurden diverse Hakenkreuze auf Grabsteine und die dort befindliche Friedhofshalle gesprüht. Außerdem hinterließen die Täter den Begriff „Jude“ an der Hallenwand.
In der Dedestraße wurden außerdem mehrere Aufkleber des neonazistischen Internet-TV-Formats „FSN TV“, des militanten Neonazinetzwerks „Freies Netz “ sowie der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ an Laternenpfählen gefunden.

Schon seit mehreren Wochenenden ist eine kleine Gruppe Neonazis in Osternburg unterwegs, verklebt massiv Aufkleber und hinterlässt Sprühereien, wie Hakenkreuze oder Botschaften mit den Inhalten „Medien lügen“, „Rotfront verrecke“ oder „Anti-Antifa“. Unter anderem waren das autonome Aktions- und Kommunikationszentrum „Alhambra“ sowie der Lokalsender „Oldenburg eins“ betroffen. Die Anschläge machen die Feindbilder der Neonazis deutlich klar: Jüd_innen , Antifaschist_innen, Pressevertreter_innen.
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kurz notiert (3)

Brandanschlag auf Begegnungsstätte von Sinti und Roma

In der Nacht zu Montag, 21.10.2013, wurde ein Brandanschlag auf das Zentrum des Freundeskreises der Sinti und Roma „MaroKher“ (Unser Haus) in Oldenburg-Kreyenbrück verübt. Die Fußmatte an der Eingangstür wurde in Brand gesteckt. Das Feuer griff auf den Türrahmen über und verursachte einen Schaden von geschätzten 2.000 Euro. Dieser Angriff stellt den Höhepunkt einer Reihe von Angriffen auf die Begegnungsstätte dar. Neben verbalen Anfeindungen und Drohungen wurde das Fenster des Gebäudes in der Nacht vor dem Brandanschlag mit Eiern, Mehl und Milch beworfen.
Während die Polizei davon spricht, dass der Anschlag keinen „fremdenfeindlichen Hintergrund“ habe, gehen Mitglieder des Freundeskreises von einer neonazistischen Tat aus.

Das Kulturzentrum „MaroKher“ in Oldenburg
Foto: taz

Ein Pressespiegel sowie eine Stellungnahme des Freundeskreises der Sinti und Roma findet sich auf dem Blog regentied.

Abschiebung verhindert

Am Dienstag, 22.Oktober verhinderten weit über 100 Menschen eine Abschiebung eines Oldenburgers in die Côte d‘Ivoire. Polizei und „Ausländerbehörde“ mussten unverrichteter Dinge abziehen. Mehr Infos gibt es auf regentied.

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36 Ausrufezeichen in 19 Sätzen – Die „Kameradschaft Oldenburg“ stellt sich vor

Seit Ende August 2013 existiert in Oldenburg mal wieder eine „freie Kameradschaft“. Freie Kameradschaften sind Zusammenschlüsse von parteifreien, militanten Neonazis. Das Label „Kameradschaft Oldenburg“ wurde bereits mehrmals in der Vergangenheit von neonazistischen Organisationen verwendet. Bei dem aktuellen Projekt handelt es sich aber um Personen, die vorher nicht als aktive Neonazis in Erscheinung getreten sind.


Screenshot des Internetauftritts der „Kameradschaft Oldenburg“

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Alternative für Deutschland – gar nicht mal so alternativ, aber ganz schön Deutschland

Am Sonntag, den 30.Juni fand im „Ratskeller“ am Oldenburger Rathausmarkt die Gründung des Verbandes „Stadt Oldenburg / Ammerland“ der Partei „Alternative für Deutschland“ statt. Dazu wurden Kandidat_innen für die anstehende Bundestagswahl bestimmt. Die neu gegründete Partei, in Kurzform „AfD“ genannt, versucht durch populistische, radikal-marktwirtschaftliche und rassistische Positionen auf Stimmenfang zu gehen. Kernthema ist die Forderung nach dem Ausschluss finanzschwacher Staaten aus dem Euro. Auch der Rückzug Deutschlands aus dieser Währung dürfe „kein Tabuthema“ sein. Perspektivisch wird die Auflösung der europäischen Gemeinschaftswährung angestrebt. Dies ist die Antwort der neuen Partei auf die Wirtschaftskrise.
In Oldenburg hat ihr Wahlkampf schon begonnen. Vor allem mit Infoständen versuchen die AfD-Aktivist_innen, Menschen für sich zu begeistern.
Im folgenden Artikel möchten wir aufzeigen, was hinter den schlagwortartig vorgetragenen Forderungen der AfD steckt, wie sie sich bei anderen Themen positioniert und welche Schnittstellen zu nationalistischen und rassistischen Denkmustern existieren. Auch ein bekannter Oldenburger Publizist bietet hierfür Ansätze.


Hinweis am Eingang zur Gründungsveranstaltung der AfD im Oldenburger „Ratskeller“

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NPD-Oldenburg: Vorstandswechsel mit neuem Gesicht

Absehbar war dieser Wechsel allemal: Immer wenn Ulrich Eigenfeld eine neue Funktion für die NPD auf Bundes- oder Landesebene übernimmt, tritt er von seinem lokalen Amt als Vorsitzender des NPD-Unterbezirks Oldenburg zurück. Und immer übernimmt Eckhard Aden diesen Posten. So auch am vergangenen Wochenende, als die Jahreshauptversammlung des NPD-Unterbezirks stattfand. Eckhard Aden, emsiger Parteiaktivist aus dem Oldenburger Stadtteil Ofenerdiek, führt nun also die Geschäfte des nur bedingt handlungsfähigen Unterbezirks weiter.

Erstaunlich ist hierbei jedoch, dass Ulrich Eigenfeld nicht mal mehr als Stellvertreter agiert, sondern dem Vorstand nur als Beisitzer beiwohnt.

Schatzmeister bleibt wie zuvor der NPD-Aktivist Stephan Möller aus Metjendorf (Landkreis Ammerland).

Bemerkenswert ist die Besetzung des Amtes des stellvertretenden Unterbezirksvorsitzenden. Dies bekleidet nun ein in Oldenburg neues Gesicht: Dennis Dormuth aus Greven (Münsterland). Der 33jährige gelernte Chemikant ist allerdings für Beobachter_innen der Neonaziszene kein Unbekannter.


Dennis Dormuth bei einem Neonaziaufmarsch in Münster am 18.02.2006

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kurz notiert

Oldenburger Neonazis pöbeln in Emsdetten

Wegen vermehrter Neonaziaktivitäten fand am 13.10. in Emsdetten eine antifaschistische Demonstration statt, an der über 500 Menschen teilnahmen.
Gleichzeitig wurde eine Gegenkundgebung organisiert, zu der sich 11 Neonazis blicken ließen. Auch Oldenburger Nazis beteiligten sich an dem kümmerlichen Protest: Robin Sudbrink und Erik Bruhn aus Hude reisten gemeinsam mit Jan Wilko Hahn-Cassens aus Aurich (Ostfriesland) nach Emsdetten. Dort hinterließen sie auch Schmierereien mit der Inschrift „Nationale Sozialisten Oldenburg“.

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NPD-Wahlkampf steht vor der Tür

Der Wahlkampf zur Landtagswahl 2013 naht und obwohl der Landesverband der NPD-Niedersachsen tief zerstritten und organisatorisch am Boden ist, ist auch in diesem Jahr wieder mit einem aktiven Wahlkampf der Oldenburger NPD zu rechnen. Im folgenden Artikel möchten wir einen Überblick über die momentan aktiven Neonazistrukturen und ihre Aktivitäten geben. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der politisch agierenden neofaschistischen Szene, mit der wir im Wahlkampf rechnen.

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