Am kommenden Samstag, den 2.April, ruft die Facebookgruppe „Deutsche Revolution“ um 16 Uhr zu einer Kundgebung in Wilhelmshaven am Rathausplatz 1 auf. Das Motto lautet „Merkel muss weg!“. Eingebettet ist die Kundgebung in einen bundesweiten Aktionstag, der in über 50 Städten stattfinden soll. Die durchschnittliche Teilnehmer*innenzahl schwankt allerdings bundesweit derzeit zwischen null und 11 . Ob die „Deutsche Revolution“ in Wilhelmshaven oder anderswo stattfinden wird ist unklar. Selbst in den eigenen Reihen wird dies bezweifelt.
Die „revolutionäre“ Veranstaltung erfährt im bundesweiten Vergleich in Wilhelmshaven mit Abstand den größten Zuspruch. So interessieren sich momentan auf Facebook 36 Leute für die Veranstaltung und weitere 26 haben zugesagt. Unter den Interessent*innen finden sich einige Neonazis aus der Region wieder. Unter ihnen die NPD-Aktivisten Eckard Aden und Albert Wille. Auch der Nordenhamer Neonazi Daniel Rode hat sein Interesse über Facebook bekundet. Unter den Zusagen befindet sich das Wilhelmshavener NPD-Mitglied Jens Wagenlöhner. Außerdem die Neonazi-Aktivistin Daniela Bliesener aus Schortens-Roffhausen.
Als Organisator der Wilhelmshavener Kundgebung gilt ein Michael Doe (Facebookname), der allerdings innerhalb bestehender lokaler Strukturen äußerst umstritten ist. So geriet er unter anderem mit dem Kopf der Wilhelmshavener „Bürgerwehr“ Ralf Diederich in Streit, ebenso wie mit dem Chef der ortsansässigen Gruppe „Patriotischer Widerstand Deutschland“ (PWD, ehemals „Wilgida“) und Anführer der Rockergruppe „Schwarzes Rudel Wilhelmshaven“, Volker Hillnhütter.
Selbst in den eigenen Reihen fehlt es dem Organisator an Rückendeckung
Bild: Stopp Rechts
Ob die Kundgebung wirklich stattfinden wird, bezweifelt auch Daniela Bliesener, die schreibt: „[…] die wird eh nicht stattfinden[…]“ .
Neonazi-Aktivistin Daniela Bliesener zweifelt an der Ernsthaftigkeit der Veranstaltung
Bild: Stopp Rechts
Die mangelnde lokale Verankerung des bundesweiten Aktionstags, interne Streitigkeiten sowie die Äußerung Blieseners lassen also daran zweifeln, ob wirklich am 2.April in Wilhelmshaven die „deutsche Revolution“ ausbrechen wird. Gesicherte Erkenntnisse einer definitiven Zu- oder Absage liegen indes noch nicht vor.