+++“OLGIDA: Comeback?+++“Bürger aus der Mitte Oldenburg“+++“Nein zum Heim in Etzhorn – die AfD ist dabei+++Was ist eigentlich in Nordenham so los?
OLGIDA: Comeback?
Auf seiner Facebookseite kündigt der Oldenburger PEGIDA-Ableger „OLGIDA“ an, im Februar wieder auf die Straße zu gehen. Bereits im März vergangenen Jahres scheiterten zwei Versuche, in Oldenburg auf die Straße zu gehen, am entschlossenen Protest mehrerer hundert Antifaschist*innen. OLGIDA kam keinen Meter weit. Seit dem folgten interne Differenzen innerhalb des damals dreiköpfigen Organisationsteams, leere Ankündigungen neuer Kundgebungen sowie eine zwischenzeitliche Auszeit der Facebookseite. Ob OLGIDA um Organisatorin Sabina Eiermann aus ostfriesischen Bunde nun in der Lage sein wird, erneut einen Versuch zu wagen, auf die Straße zu gehen, bleibt abzuwarten.
OLGIDA-Organisatorin Sabina Eiermann (Bildmitte) mit Christian Pothin und Uwe Mindrup
„OLGIDA“ kündigt an, im Februar wieder auf die Straße gehen zu wollen
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„Bürger aus der Mitte Oldenburg“
Ein weiteres Internetphänomen: „Besorgte Bürger*innen“ überbieten sich momentan darin, immer neue Facebookseiten mit immer gewichtigeren Gruppennamen zu gründen, die eine breite Bewegung vortäuschen sollen. Bestes Beispiel ist die Seite „Patriotischer Widerstand Deutschland“, der sich aus einer kleinen Gruppe Wilhelmshavener Rassist*innen zusammensetzt.
Doch die ständig neuen Gruppennamen sollen auch dazu dienen, sich nach außen von Neonazis abzugrenzen, auch wenn die vertretenen Inhalte zu einem Großteil identisch sind.
In Oldenburg gibt es jetzt eine neue Facebookpräsenz mit dem Titel „Bürger aus der Mitte Oldenburg“. An Hand der dort aktiven Personen lässt sich eine Nähe zum Oldenburger PEGIDA-Ableger erkennen. Vor allem Sabina Eiermann, OLGIDA-Organisatorin, mischt auch bei den „Bürgern aus der Mitte Oldenburg“ kräftig mit.
Facebookseite „Bürger aus der Mitte Oldenburg“
„Nein zum Heim in Etzhorn“ – die AfD ist dabei
Die bei Neonazis beliebte Parole „Nein zum Heim“ ist vor geraumer Zeit auch in Oldenburg angekommen. Die rassistische Facebookseite „Nein zum Heim in Etzhorn“ gefällt auch dem lokalen AfD-Kreisverband.
„Nein zum Heim in Etzhorn“ – findet auch die AfD Stadt Oldenburg/Ammerland
Was ist eigentlich in Nordenham so los?
Auch in Nordenham (Landkreis Wesermarsch) existiert eine mal mehr, mal weniger aktive Neonaziszene. Nach der versuchten Erstürmung eines Wohnhauses m März 2012 sowie dem Versuch, eine eigene NPD-Ortsgruppe zu organisieren, wurde es in der Wesermarsch ruhiger um die dortige Neonaziszene. Auch Michael Meyer, langjähriger NPD-Aktivist aus Oldenburg, vermochte der Neonaziszene mit seinem Umzug nach Nordenham keinen Schwung zu verleihen.
In den letzten Wochen ist jedoch wieder vermehrt Neonaziaktivitäten festzustellen. Neben einem auch in der Lokalpresse beachteten Vorfall in der Kneipe „Eldorado“, wurden es mindestens zwei Mal Flugblätter mit rassistischen Inhalten in Nordenham verteilt. Auch am Rande einer antifaschistischen Demonstration ließen sich 3 Neonazis blicken, darunter die langjährige Neonaziaktivistin Luisa Hoffmann und der bekannte Aktivist Daniel Rode, der auch Kontakte in die Oldenburger Neonaziszene pflegt.
Neonazis am Rande einer antifaschistischen Demonstration in Nordenham am 28.11.2015. Links im Bild: Luisa Hoffmann. Bildmitte: Daniel Rode
in Nordenham verteilte rassistische Flugblätter
Möglicherweise sind die jüngst entstandenen Aktivitäten auf den Zuzug eines bekannten Neonazis zurückzuführen. Dustin Guske ist seit Jahren als militanter Neonazi bekannt. Unter anderem war er Mitglied in der Dortmunder Szene der „autonomen Nationalisten“, ehe er aus dieser Struktur ausgeschlossen wurde. Außerdem trat er als Bassist in der Neonaziband „Strafmaß“ auf.
Inwieweit es auch durch den Zuzug von Dustin Guske zu regelmäßigen Neonaziaktivitäten kommen wird, bleibt abzuwarten.
Dustin Guske aus Nordenham