Es gibt sie in nahezu jeder Region: Große Trödelläden, in denen sich diverses ausrangiertes Gerümpel findet. Auch Im ostfriesischen Leer gibt es etwas Vergleichbares. Das besondere an der „Auktionshalle Leer“:
Neben dem üblichen Schnickschnack finden sich hier auch zahlreiche Nazi-Fanartikel. Die Spannbreite reicht von Fahnen bis hin zu Hitlers „Mein Kampf“. Wenig Hehl macht indes auch Inhaber Dieter Schmidt von seiner politischen Gesinnung: So hängen auch rassistische Bilder offen aus.
Was die Angelegenheit noch gefährlicher macht: Der Verkauf von mutmaßlich scharfen Waffen. Diese sind noch nicht einmal mehr gesondert gesichert, sondern liegen offen im Laden herum. Auf einem Hinweisschild bei den ausliegenden Gewehren ist vermerkt, dass bei Interesse nicht an den Waffen „hantiert“ werden solle, sondern dass das Personal zu fragen sei. Dies spricht unserer Ansicht nach dafür, dass es sich hier um gefährliche Schusswaffen handeln könnte.
Wie attraktiv leicht erwerbbare Waffen in Trödelläden gerade für Neonazis sind, zeigte sich zuletzt im Fall des ermordeten Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Der Neonazi Stephan Ernst mordete mit einer Waffe – die er in einem Trödelladen gekauft hat (Quelle: SpiegelTV, ab Minute: 7:22).
Mittlerweile hat Dieter Schmidt angekündigt, die Auktionshalle Ende des Jahres 2019 schließen zu wollen. Als Grund werden die „Entwicklung der Internetmärkte und die wirtschaftliche und politische Lage in unserem Land“ genannt. Der Spuk hat also bald ein Ende. Hoffentlich rechtzeitig.