Wilhelmshaven: „Deutsche Revolution“ fällt aus

„Merkel muss weg“: Unter diesem Motto wurde für den 2.April unter dem Label „deutsche Revolution“ bundesweit in über 50 Städten zu Kundgebungen aufgerufen. Die Resonanz fiel äußerst überschaubar aus – lediglich in Wilhelmshaven schien ernsthaft eine Aktion vorbereitet worden zu sein. Doch auch hier fanden sich  lediglich 4 Personen am Kundgebungsort ein, unter ihnen der lokale NPD-Aktivist Jens Wagenlöhner.


Rechts im Bild: NPD-Aktivist Jens Wagenlöhner aus Wilhelmshaven

Die Neonazi-Aktivistin Daniela Bliesener aus Schortens-Roffhausen, die im Vorfeld in sozialen Netzwerken für die Kundgebung geworben hat, stieg nicht mal aus ihrem Fahrzeug aus. Letztlich fand keine Kundgebung statt. Nach einer halben Stunde verließen die anwesenden Neonazis den Ort des Geschehens unverrichteter Dinge. Die im Vorfeld angekündigten „namhaften Redner“ und Transparente gab es nicht.

Etwas abseits der Kundgebung beobachteten Aktivisten der „Bürgerwehr Wilhelmshaven“ das Geschehen, unter ihnen das Mitglied des lokalen Motorradclubs „Schwarzes Rudel Wilhelmshaven“, der Neonazi Jens Malte Hillers. Im Zuge einer Spaltung distanzierte sich Hillers von Bliesener und Wagenlöhner und ist nun im „Patriotischen Widerstand Deutschland“ (PWD) aktiv, zusammen mit dem Chef seines Motorradclubs, Volker Hillnhütter.
Als Beobachter trat außerdem der Kopf der Wilhelmshavener„Bürgerwehr“, Ralf Diederich auf. Auch mit der „Bürgerwehr Wilhelmshaven“ gerieten die Organisator*innen der „deutschen Revolution“ im Vorfeld in Streit.


Kritische Beobachter abseits des Nicht-Geschehens: Aktivisten der „Bürgerwehr Wilhelmshaven“. Links im Bild mit Kutte: Jens Malte Hillers. Bildmitte: „Bürgerwehr“-Kopf Ralf Diederich.

Die schlussendlich nicht ausgebrochene „deutsche Revolution“ zeigt ein Mal mehr, dass die Szene der Neonazis und „Patrioten“ in Wilhelmshaven zutiefst zerstritten und dadurch kaum noch handlungsfähig ist. Dennoch kann für Wilhelmshaven keine Entwarnung gegeben werden. Die Strukturen sind unserer Einschätzung nach zwar momentan durch die Streitigkeiten geschwächt, die handelnden Personen sind jedoch weiterhin vor Ort und stellen eine potentielle Gefahr dar.

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